
Todestag von Herb Edelman


Als die Nachricht von Herb Edelmans Tod im Sommer 1996 die Runde machte, würdigten Kollegen und Weggefährten sofort seinen enormen Einsatz für die Schauspielkunst. Für ein breites Publikum blieb er vor allem als Stan Zbornak unvergessen, doch sein Schaffen reichte wesentlich weiter. Bereits Ende der 1960er-Jahre trat er in „The Good Guys“ auf, einer Sitcom, in der er mit bodenständigem Humor überzeugte. Im Kino sah man ihn unter anderem in der Komödie „The Odd Couple“ (1968), wo er neben Jack Lemmon und Walter Matthau als Polizist Murray auftrat. Auch in „Barefoot in the Park“ (1967) spielte er eine Nebenrolle und bewies, dass er mit wenigen Szenen prägnante Akzente setzen konnte. Ganz gleich, ob er auf der großen Leinwand oder in Fernsehserien agierte, man spürte stets seine ruhige Art, eine Rolle glaubwürdig mit Leben zu füllen.
Hinter den Kulissen beschrieb man ihn als jemanden, der den Zusammenhalt am Set förderte. Er verstand es, in humorvollen Produktionen den leisen Momenten Raum zu geben und in ernsteren Stoffen Zwischentöne herauszuarbeiten, die andernfalls leicht übersehen worden wären. In den „Golden Girls“ erhielt er für die Rolle des Stan Zbornak gleich zwei Emmy-Nominierungen, was zeigte, dass seine Darbietung weit über die reine Situationskomik hinausging. Statt Stan nur als schrullige Nebenfigur anzulegen, gab er ihm Glaubwürdigkeit und sogar ein gewisses Maß an Verletzlichkeit. Dieses Talent hatte Herb Edelman längst auch in anderen Serien und TV-Filmen unter Beweis gestellt, etwa durch Gastauftritte in Formaten wie „Murder, She Wrote“ oder „MacGyver“. Immer schimmerte seine Fähigkeit durch, einen Charakter so zu gestalten, dass das Publikum eine Spur mehr sah als nur eine einfache Handlungslinie.
An seinem Todestag erinnern sich viele Menschen nicht nur an seine bekannteste Serienrolle, sondern auch an sein breites Spektrum als Charakterdarsteller. Er war kein Mann für große Allüren, sondern hinterließ den Eindruck eines vielseitigen Künstlers, der seine Rollen mit unverkrampfter Authentizität ausfüllte. Gerade in einer Branche, in der lautstarke Selbstdarstellung oft an der Tagesordnung ist, wirkte seine unaufdringliche Präsenz wohltuend. Noch heute stößt man bei Wiederholungen alter Filme und Serien auf sein Gesicht und spürt die Wärme, die er in jede Szene einbrachte. Auf diese Weise bleibt Herb Edelman im Gedächtnis vieler, die sich an einen Schauspieler erinnern, dessen Werk leise, aber nachhaltig bis in die Gegenwart nachhallt.
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