
Todestag von Leslie Nielsen


Der aus der kanadischen Provinz Saskatchewan stammende Leslie Nielsen begann seine Laufbahn in den 1950er-Jahren vor allem in ernsten Rollen. Er verkörperte Offiziere, Kapitäne und andere Autoritätsfiguren in Filmen und Fernsehproduktionen, etwa im Science-Fiction-Klassiker „Alarm im Weltall“ von 1956. Zu dieser Zeit war keine Spur vom späteren Slapstick-Genie zu erkennen, das er ab den 1980ern so gekonnt an den Tag legte. Noch in den frühen Jahren seiner Karriere entwickelte er jedoch eine besondere Art von Humor, der sich aus der Kunst des Understatements speiste. Diese Fähigkeit kam erst richtig zum Vorschein, als ihm die ersten komödiantischen Rollen angeboten wurden, wobei „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ von 1980 eine Art Schlüsselmoment darstellte. Plötzlich avancierte er zum König der Parodien, indem er sich inmitten des größten Unsinns stets todernst gab und das Publikum damit in wahre Lachstürme versetzte.
In der finalen Doppelfolge der „Golden Girls“ zeigte Nielsen, dass seine schauspielerische Bandbreite weit über reine Klamauk-Momente hinausreichte. Als Lucas Hollingsworth trat er dort in Erscheinung und brachte eine unerwartete Leichtigkeit mit, die das Finale der beliebten Sitcom auf charmante Weise abrundete. Statt lauter Gags setzte er auf eine eher subtile Ausdrucksweise, die wiederum zeigte, wie facettenreich sein Talent war. Wer ihn zuvor als unverwüstlichen Parodie-Star aus „Die nackte Kanone“ kannte, konnte in diesem kurzen Gastauftritt eine andere Seite seiner Persönlichkeit erleben. Genau diese Kombination aus tiefgründiger Ausstrahlung und treffsicherem Humor machte ihn zu einem Schauspieler, dessen Präsenz in ganz unterschiedlichen Genres funktionierte.
Auch nach seinem Tod im Jahr 2010 ist der Name Leslie Nielsen in der Film- und Fernsehwelt lebendig geblieben. Viele seiner Dialoge haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt und tauchen immer wieder in Form von Zitaten oder kurzen Video-Clips auf. Seine Herangehensweise an Komik, die von einer scheinbaren Ernsthaftigkeit durchzogen war, dient bis heute als Vorbild für Darsteller, die ihr Publikum ohne große Effekte zum Lachen bringen wollen. Hinzu kommt sein sympathisches Auftreten abseits der Kameras, das in Interviews und Talkshows zum Vorschein kam. Er war bekannt dafür, selbstironisch und höflich zugleich zu sein, ganz gleich, ob er sich inmitten eines Pressetrubels oder in einem kleinen Kreis von Kollegen bewegte. Am heutigen Todestag ist darum nicht nur an jene Parodie-Erfolge zu denken, die ihm Kultstatus einbrachten, sondern ebenso an die ruhige, menschliche Seite eines Künstlers, der seine Arbeit nie an reinen Showeffekten festmachte.
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